Der 41.Controllertag fand als eine der ersten Präsenzveranstaltungen seit langem statt. Das vom Controllerinstitut organisierte Event Anfang Juni brachte CFOs, CEOs, Controller und Digitalisierungsexperten im Schloss Schönbrunn in Wien zusammen. Die Mehrheit der Teilnehmer nutzte die Chance für den persönlichen Fachaustausch und war vor Ort. In den Vorträgen wurde die gesamte Bandbreite – von der ERP-System-Vereinheitlichung in internationalen Unternehmen bis hin zu ausgefeilten Analysen und Prognosen mit Controllingtechnologie – abgedeckt. Wir waren mit unserem blauen Maskottchen Smartofant dabei und möchten einige der spannendsten Erkenntnisse daraus für Sie zusammenfassen:
Das Motto: 'From Slow to Grow'
„From Slow to Grow“ war heuer das Motto des Controllertages, und so berichteten krisengeschüttelte Unternehmen, aber auch Krisengewinner von ihren Erfahrungen. Herausforderungen hatten beide zu meistern. Als hilfreich während der Krise wurden vor allem Szenarioanalysen und Was-wäre-wenn Simulationen identifiziert. Präzise Prognosen, egal ob mit oder ohne künstliche Intelligenz[1], dienen ebenso als nützliche Instrumente zur datengestützten Entscheidungsfindung.
[1] siehe auch Hein, M., Hein, A. (2021), Wann Controller KI-gestützt und vernetzt planen sollen. Anwendungsfälle und Nutzen. CFO aktuell, 15. JG, Jan. 2021, Nr. 1, Linde-Verlag
Unterschiedliche Digitalisierungsprozesse und Anforderungen des Fachbereichs Controlling
Klar herauskristallisiert haben sich die unterschiedlichen Anforderungen der Unternehmen im Fachbereich Controlling: Dienstleistungsunternehmen, produzierende Unternehmen, Energieversorger, uvm. teilten ihre Erfahrungen mit der Digitalisierung im Controlling. Die Top-Themenbereiche waren genau so vielfältig wie die anwesenden Unternehmen – S&OP, Projektportfoliocontrolling, Integrierte Unternehmensplanung etc. Viele Controlling Experten, wie z.B. von der Radisson Hotel Group, Wienerberger, S IMMO oder der Palfinger AG stellten umfassende Effizienzsteigerungen ihrer international tätigen Unternehmen durch Digitalisierungsprozesse (und einen Rückblick auf den mühsamen Prozess bis dahin) vor. Was die Usecases eindrucksvoll zeigten, brachte der Gastredner Matthias Strolz schließlich auf den Punkt: Die Krise muss als Chance genutzt werden, und die Irritation als Mutter der Innovation.
Controlling Excellence: Die Notwendigkeit der Einführung eines Performance Controllings
In einem Vortrag zu Szenario-gestützter integrierter Unternehmensplanung zeigte Wilhelm Bayer von der s-IMMO den Einfluss von über 50 Werttreibern auf Konzern GuV, Bilanz und Cash Flow live in der eingeführten Controlling-Lösung. Da die zuvor mit Excel durchgeführte komplexe Planung und Simulation sehr instabil war, wurde beschlossen, ein Planungstool anzuschaffen. Das Ziel der sehr kleinen, aber schlagkräftigen Controllingabteilung war es, als Partner für den Vorstand, Investor Relations und das Risikomanagement mit einer verlässlichen, agilen Planung zu fungieren und die Abhängigkeit von Spezialwissen zu verringern. Heute ist der Leiter Finanzen & Controlling für spontane Management-Fragen und M&A Situationen gerüstet. Mehr dazu, und warum smartPM.solutions als Implementierungspartner aus einem großen Anbieterkreis gewählt wurde, sehen Sie in der Liveaufnahme des Vortrags beim Controllertag: „Controlling Excellence: Die Notwendigkeit der Einführung eines Performance Controllings – Die S IMMO berichtet“ >>
Das Fachpublikum war sehr aufgeschlossen gegenüber der Digitalisierung im Controlling und unterstützenden Controlling-Technologien. Vor allem die aktuellen, umfassenden und verlässlichen Insights in die eigenen Unternehmensdaten wurden als wesentliche Vorteile herausgearbeitet. Fest steht, dass die Unterstützung des Managements dabei ein wesentlicher Erfolgsfaktor ist.
Controlling als 'Krisenfeuerwehr'- Ergebnisse des Controlling Panels 2021
Spannende Erkenntnisse dazu zeigte auch die aktuelle Studie „Controlling-Panel 2021“, welche bei der Eröffnungsrede des Controllertages vorgestellt wurde. Die Mehrheit der 240 Befragten gab dabei an, dass der Stellenwert des Controllings ihrer Meinung nach (in der Krise) gestiegen sei und Controller rasch auf aktuelle Herausforderungen reagieren müssen. Die Bezeichnung „Krisenfeuerwehr“ passe hier gut. Über die Hälfte der Studienteilnehmer sieht sich auch als „Treiber von Veränderungen“ und 85% der Befragten sind sich sicher, dass die Krise Arbeitsprozesse im Controlling verändere und der Anteil der virtuellen Zusammenarbeit nachhaltig steige. Hier schließt sich wieder der Kreis zu unterstützenden Controllingtools, die mit einer integrierten Kommunikations- und Kollaborationsfunktion nicht nur eine reibungslose Zusammenarbeit ermöglichen, sondern auch die Nachverfolgung von zugewiesenen Aufgaben und Initiativen.
Nach den Usecases wurde oft der Auswahlprozess von Controlling-Software diskutiert. Dabei wurden wesentliche Entscheidungskriterien wie die Flexibilität der Anpassung an betriebliche/Branchen-Spezifika und die Kompetenz des Implementierungs-/Beratungsteams (bereits beim Proof of Concept) identifiziert. Mehr dazu in einem aktuellen smartPM Blogpost oder im Whitepaper xP&A.
Witz oder Wahrheit?
Bei der abschließenden Comedy-Einlage des Controllertags wurde so manche Wahrheit von der Kabarettistin angesprochen – von Smartphone-Zombies (Smombies) über nur 27 Minuten konzentriertes Arbeiten vor dem Bildschirm bis hin zu zahlreichen überflüssigen Online-Meetings ohne Ziel war alles dabei.